
Kreis-CDU im Gespräch mit dem Bauernverband über aktuelle Probleme in der Landwirtschaft
von Christian Poltrock
MELDORF. Durch veränderte Rahmenbedingungen und den voranschreitenden Strukturwandel in der hiesigen Landwirtschaft erhöht sich der Druck auf die landwirtschaftlichen Betriebe zunehmend. Mit der neuen Düngeverordnung und den zunehmenden Gänsefraßschäden sowie den aktuellen Wolfsrissen, den geplanten Landschaftsschutzgebieten in Dithmarschen standen gleich eine Reihe von aktuellen Herausforderungen und veränderten Rahmenbedingung auf der Tagesordnung beim Gespräch des CDU Kreisvorstandes mit dem Dithmarscher Kreisbauernverband. „Uns ist ein regelmäßiger Austausch mit den Landwirten wichtig,“ so CDU Kreisvorsitzender Volker Nielsen.
Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Thies Hadenfeldt ging in seiner Situationsbeschreibung eine Vielzahl von Problemen an. So bedrücken die Bauern je nach Bewirtschaftungsschwerpunkt ganz verschiedene Themen. Besonders beim Thema Gänsefraß nehmen die Dithmarscher Küstenlandwirte einen zunehmenden Druck durch die Nonnen- und Graugänse wahr. Landwirt Thies Hagge mahnte politische Entscheidungen an, da die Anzahl der Vögel von Jahr zu Jahr steige und immer weiter auch im Binnenland Fraßschäden auftreten.
Auf Eiderstedt, den Inseln sowie den Nordfriesischen Marschen führen die Schäden durch die stark zunehmenden Populationen schon zu Totalausfällen bei Wintergetreide und Grünland. Der wirtschaftliche Druck in Nordfriesland ist inzwischen so groß, dass das Thema immer wieder auf Landesebene verhandelt wird. Der Nordfriesische Kreistag verabschiedete jüngst einen umfassenden Forderungskatalog an die Landesregierung. „Ohne die Erhöhung des Jagddruckes, die Eindämmung des Schilfwachstums im Wattenvorland durch mehr Beweidung, umfassende Gelegeentnahme, schnelle und unbürokratische Auszahlungen von Entschädigungszahlungen als Schwerpunkte eines aktiven Gänsemanagements werden wir der Situation nicht Herr werden“, so Volker Nielsen. Kahl gefressene und komplett verkotete Weiden sind ein wirtschaftlicher Totalausfall und schaffen Probleme beim Nitrat im Boden.
Die erneute Rissserie durch Wölfe in Dithmarschen und das bisher kaum erfolgreiche Wolfsmanagement drücken die Stimmung auf den Betrieben. „Die vor allem psychischen aber auch finanziellen Belastungen der Tierhalter durch die teilweisen täglichen Wolfsrisse sind nicht hinnehmbar. Durch Zusammenwirken der verschiedenen politischen Ebenen der EU, des Bundes und der Länder müssen neue Regeln her, um der Weidetierhaltung eine Zukunft zu geben“, so Thies Hadenfeldt vom Bauernverband Dithmarschen.
Der stellvertretende CDU Kreisvorsitzende, Hans-Jürgen Block aus Heide, sieht in der Weidetierhaltung, die von der Gesellschaft gewünschte Haltungsform. Zum Beispiel Weidemilch hat sich als gut nachgefragtes Produkt am Markt fest angesiedelt. Weidetierhaltung ist auch ökologisch sinnvoll und sichert vielen wildlebenden Tieren einen Lebensraum.
„Die Weidetierhaltung mit Rindern, Schafen, Pferden und Ziegen geht nur dort, wo sich Wölfe nicht ansiedeln. Da zudem in Küstenregionen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins die Schafshaltung für den Deichschutz unersetzlich ist, müssen hier wolfsfreie Gebiete geschaffen werden,“ so Volker Nielsens Forderung abschließend.
Empfehlen Sie uns!