Von Friedrich-Wilhelm Trottmann
Nindorf - Als Vorsitzende der Seniorenunion konnte Anne Ohlsen den Internisten, Kardiologen und Diabetologen Prof. Dr. Klaus Rudolph für einen Vortrag über Volkskrankheit Nr. 1 arterielle Hypertonie, dem Bluthochdruck gewinnen. Zuletzt als Kardiologe und Diabetologe tätig will er im Ruhestand in seiner neuen Heimat mit Vorträgen über Erkrankungen seine Erfahrungen weitergegeben. Was ist Blutdruck, er drückt auf Arterienwände und das faustgroße und etwa 300 gr. schwere Herz mit einer Pumpleistung von 70ml pro Schlag und ca. 7000 l am Tag. Was das Herz leistet schafft bislang kein künstliches Herz, es ist kein entsprechendes Material vorhanden. Die Systole und Diastole mit Blutvolumen und Gefäßwiderstand erklärte er symbolisch anhand einer Luftpumpe, Luftballon und Wärmflasche.
Unser Gehirn ist abhängig von einem dauernden Blutdurchfluss in der Diastole. Im Alter wird die Elastizität der Arterien und des Herzens geringer. Fast jeder 3.Mensch hat einen Bluthochdruck und es ist die häufigste Diagnose in der Hausarztpraxis. Die direkten und indirekten Kosten betragen 245 Mrd. € im Jahr. Die Symptome sind Schwindel, Herzklopfen, Ohrensausen, Nasenbluten, Nervosität, Kopfschmerzen usw. Die Ursache der primären essentiellen Hypertonie wird in 90 % der Fälle nicht erkannt. Genetische Komponente, Übergewicht, Bewegungsmangel, Salzkonsum, Alkoholgenuss, Nikotin, Stress, Alter per se, Lakritze sind Konstellationen, die die Organe schädigen. Arterien und Herz müssen das alles aushalten, Kalk- und Fettablagerungen führen zu Arteriosklerose. Das Gehirn reagiert mit Schlaganfall, das Herz mit Herzinfarkt, Herzhypertrophie und Herzschwäche. Als Behandlung sollen die Risikofaktoren weggelassen werden, denn Alter und Genetik sind nicht veränderbar. Oft ist neben Lebensstiländerung zusätzlich eine medikamentöse Behandlung nötig mit Beta- oder Alphablockern. Der Arzt entscheidet sich individuell, welches Medikament geeignet ist und in welcher Dosis es erforderlich ist. Die Krankenkassen bieten Schulungen über Hypertonie an, um die enormen Kosten zu senken.
Bei Kaffee und Kuchen lauschten die Anwesenden den sehr interessanten und lehrreichen Ausführungen von Dr. Rudolph im Nindorfer Hof. Als Dank für seinen hervorragenden Vortrag nebst Diskussion überreichte Anne Ohlsen eine Tüte mit Produkten aus der Region.
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